DZ Bank Anlegerindikator: Aktieninteresse hoch – Risikobereitschaft niedrig

DZ Bank Anlegerindikator: Aktieninteresse hoch – Risikobereitschaft niedrig

Die Zeiten für festverzinsliche Anlageformen stehen schlecht, die Zinsen sinken immer weiter. Auch im nächsten Jahr wird sich der Trend weiter fortsetzen. Aktien sind eine gute Alternative, in diesem Jahr entsprach de Wertzuwachs am deutschen Aktienmarkt 25 Prozent. Doch obwohl das Interesse an Aktieninvestments weiter steigt, scheuen viele Deutsche das höhere Risiko, wie gleich zwei aktuelle Auswertungen zeigen.

Für den DZ Bank Anlegerindikator – er wird seit dem Jahr 2008 zweimal jährlich erstellt – wurden erneut 1.000 Menschen befragt. Demnach rechnet nur noch jeder sechste Befragte damit, dass die Aktiennotierungen 2014 weiter steigen werden. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn des Indikators. Gleichzeitig zeigen so viele Anleger wie nie Interesse an Aktieninvestments, jeder Vierte denkt darüber nach, in Wertpapiere zu investieren. 26 Prozent wollen Aktien kaufen, acht Prozent mehr als noch im Sommer 2013. Das gestiegene Interesse erklärt die DZ Bank mit einer Art Ausweichreaktion, denn die hohe Sicherheit bei Fest- und Tagesgeldern wird mit schrumpfendem Erspartem erkauft. Mit vielen Angeboten lässt sich derzeit nicht einmal die Inflationsrate ausgleichen. Zinssteigerungen sind nicht in Sicht und werden vermutlich erst Ende 2014 oder 2015 erwartet. Doch die Angst ist groß. Auch weil viele dem DAX keine weiteren Steigerungen mehr zutrauen. Nur 16 Prozent der Befragten erwarten, dass der Deutsche Aktienindex in den nächsten sechs Monaten weiter zulegen wird. Im letzten Jahr waren noch 40 Prozent von einer Steigerung ausgegangen. Börsenexperten rechnen damit, dass die 10.000-er Marke noch in den ersten beiden Quartalen des neuen Jahres geknackt werden kann.

Deutsche unzufrieden aber risikoscheu

Ähnliche Ergebnisse fördert eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) zutage. Sie zeigt, wie ausgeprägt die Anlegerangst tatsächlich ist. So können sich 63 Prozent der Befragten nicht vorstellen, ein höheres Risiko einzugehen, 28 Prozent tendieren zum Nein und nur neun Prozent sind überhaupt gewillt, in andere Anlageformen zu investieren. Noch immer sind Tages- und Festgeld beliebt, weil sie hohe Sicherheit versprechen. Immerhin: 58 Prozent der Befragten sind mit der Entwicklung ihrer Anlage in diesem Jahr unzufrieden. 18 Prozent investieren bereits in Wertpapiere, diese gehen zwar mit einem höheren Risiko einher, bringen aber auch deutlich mehr Rendite. Vorsicht sei zwar in Geldfragen nicht grundsätzlich falsch, doch Sparer sollten ihr Geld und so auch das Risiko möglichst breit streuen. Dazu rät auch die Stiftung Warentest in ihrer aktuellen Januar-Ausgabe der „Finanztest“.

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