Die neue Lust am Aktienhandel: Immer mehr Wertpapierdepots

Die neue Lust am Aktienhandel: Immer mehr Wertpapierdepots

Tages- und Festgelder bringen aufgrund der niedrigen Zinsen derzeit kaum Rendite. Immer mehr Anleger sind daher auf der Suche nach neuen Anlagemodellen, auch Aktien gewinnen an Popularität, wie aktuelle Zahlen zeigen.

Mit 0,50 Prozent ist der Leitzins auf einem historischen Tiefpunkt angelangt, sichere Anlageformen sind zwar weiterhin beliebt, bringen aber kaum Gewinn. Anders sieht es da mit Aktien aus. Immer mehr Anbieter von Wertpapierdepots vermelden, dass Aktien wieder „In“ sind. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase im März 2000 brachen viele Aktienkurse um 90 Prozent ein, die Anleger scheuten fortan das Risiko Aktie. Bei vielen Deutschen und Experten ist diese Anlageform noch immer mit unguten Gefühlen behaftet. Dennoch: Die privaten Anleger kehren langsam wieder an die Börse zurück. Besonders Aktien-Anfänger und Spekulanten, die viele Jahre lang inaktiv waren, sind nun an Wertpapierdepots interessiert. Die Zeitung „Welt“ hat die Zahlen der wichtigsten Anbieter von Depots zusammengetragen. Demnach ist die Anzahl der Depots beim Marktführer ING-DiBa im Laufe des letzten Jahres um 20.000 angestiegen. Im ersten Quartal dieses Jahres verzeichnete die Bank nach eigenen Angaben ein Plus von 31.000 neuen Depoteröffnungen. Insgesamt sind nun etwa 900.000 Wertpapierkunden bei ING-DiBa. Auch Comdirect freut sich über wachsende Kundenzahlen. Im April 2013 verzeichnete die Direktbank 26.000 mehr Depots als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Auch bei Cortal Consors sind die Wertpapierdepots um etwa zehn Prozent angestiegen. OnVista verzeichnet 6,5 Prozent neue Kunden.

Vermögen in Depots steigt

Einer aktuellen Statistik der Deutschen Bundesbank zufolge wurden Ende des Jahres 2012 Wertpapiere im Wert von 8,2 Billionen Euro bei deutschen Banken verwaltet, das entspricht dem Dreifachen des Bruttoinlandproduktes Deutschlands. Vor vier Jahren waren es noch Aktien im Wert von knapp 7 Billionen Euro. Privathaushalte machen dabei einen Anteil von neun Prozent aus. Der Hauptteil des Depotvermögens entfällt auf Schuldverschreibungen, also Anleihen von Unternehmen oder Staatsanleihen. Rechnet man das Vermögen auf einzelne Haushalte um, ergeben sich 31.300 Euro, die jeder Deutsche in Wertpapieren sein Eigen nennt. Davon entfallen 8.200 Euro auf Schuldverschreibungen, 7.900 Euro auf Aktien und 15.200 Euro auf Investmentfonds. Übrigens: Der beliebteste DAX-Konzern bei privaten Anlegern ist BASF, etwa ein Viertel der Aktionäre des Chemiekonzerns sind private Spekulanten. Auch Aktien in den Bereichen Chemie, Pharma und Automobil sind beliebt. Ingesamt haben deutsche Privatanleger einen Anteil von 15-25 Prozent an DAX-Konzernen.

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